Manifestationen

2.7.2023

Wieder einmal wird Frankreich von Massendemonstrationen und
Krawallen erschüttert, die sich gegen die Polizei, den Präsidenten und den
Staat als solchen richten. Ausgelöst wurden diese durch die Erschießung
eines algerisch-stämmigen 17- Jährigen bei einer Verkehrskontrolle).
Rassismus, soziale Dirkriminierung und hohe Jugendarbeitslosigkeit sind
die Quelle für den Frust, der sich leider auch gewaltsam entlädt. Präsident
Macron ist gefordert. Wirksame Reformen sind in Frankreich allerdings
äußerst schwierig umzusetzen, weil sich gegen jede halbwegs
einschneidende Reformabsicht sofort Widerstand in Demonstratonen und
Ausschreitungen formiert.
Es gibt genügend Interessen im Lande und außerhalb, die an Unruhe in
Frankreich interessiert sind. Nicht ausgeschlossen wird von Beobachtern,
dass
Jedenfalls hat Iran zur Beseitigung der Ursachen für die Manifestationen in
Frankreich aufgerufen. Dies kann als Retourkutsche dafür angesehen
werden, dass Präsident Macron kürzlich in deutlichen Worten Partei für die
Demonstranten im Iran gegen das unmenschliche Ayatollah-Regime
ergriffen hatte.
Auch Israel wird im Zusammenhang mit einer von der Regierung
Netanyahu betriebenen Justizreform, die die relativ weitreichenden
Befugnisse des Höchstgerichts einschränken würde, von umfangreichen
Demonstrationen erfasst, was in Anbetracht der komplexen Gemengelage
im Nahen Osten nicht gerade beruhigt. Gelegen kommt es jedoch allen
jenen, die der konservativen Regierung Netanyahu ablehnend
gegenüberstehen beziehungsweise all jenen, die dem Staate Isral als
solchem feindlich gegenüberstehen.
Es bleibt zu hoffen, dass letztlich, wie in Israel so oft, doch noch ein
erträglicher Kompromiss gefunden wird.