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Trump oder nicht Trump

Donald Trump hat den ersten Test in Richtung Nominierung als republikanischer Präsidentschaftskandidat fulminant für sich entschieden. Trotz arktischer Temperaturen in Iowa am 15. Januar 2024 zeigten die republikanischen Caucus-Geher große Unterstützung. Trump entschied Iowa mit 51 % für sich. Einer seiner Gegenkandidaten, Ron Desantis, der Gouverneur von Florida, ist ausgeschieden und hat Trump unterstützt. Nikki Haley, frühere Gouverneurin von South Carolina und einst Trumps UNO-Botschafterin im Ministerrang, bleibt seine Hauptkonkurrentin.

Die ersten Primaries in New Hampshire, bekannt für eine relativ gemäßigte republikanische Basis und der Möglichkeit für Nicht-Republikaner, an den republikanischen Primaries teilzunehmen, hätten eigentlich ein leichtes Rennen für Haley sein sollen. Dennoch ging Trump auch hier mit 54 % der Stimmen als Sieger hervor.

Die Primary-Season geht weiter, und Haley hat angekündigt, im Rennen zu bleiben. Sie stellt für viele Republikaner, die Trump ablehnen, die einzige Alternative dar und kann daher mit entsprechender Spendenfreudigkeit rechnen. Trotzdem scheint Trump die republikanische Nominierung weitgehend sicher zu haben. In keinem Bundesstaat, nicht einmal in ihrem eigenen South Carolina, stehen die Meinungsumfragen zu Haleys Gunsten (62 % für Trump).

Selbst Präsident Biden hat sich dahingehend geäußert, dass Trump sein republikanischer Gegenkandidat sein werde. Landesweit deuten Umfragen auf eine Führung Trumps mit 47 % und einem Vorsprung von 5 % gegenüber Biden hin.

Die republikanische Basis steht nunmehr erneut ziemlich fest hinter Trump, offenbar deutlicher als die demokratische Basis hinter Biden, die wegen Fehlleistungen und hohem Alter verunsichert ist.

In wichtigen sogenannten Swing-States, wo das Rennen eigentlich entschieden wird,  wie Pennsylvania (48 % zu 44 %) Michigan (48 % zu 43 %), Nevada (52 % zu 41 %) Arizona (49 % zu 44 %), Georgia (45 % zu 37 %) etc. führt Trump deutlich. Lediglich in Wisconsin führt Biden (47 % zu 45 %).

Nach Einschätzung der Brandstetter-Group liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Donald Trump 2024 wieder Präsident der USA wird, deutlich über 50 %.

Dennoch gibt es einige wichtige Caveats, die diese Prognose in Frage stellen könnten:

  • Eine Verurteilung Trumps in anhängigen Gerichtsverfahren könnte die Situation ändern, wobei späte Entscheidungen in diesem Bereich von den Wählern möglicherweise ignoriert oder als politische Hexenjagd angesehen werden könnten.
  • Entscheidung des Höchstgerichts über Antrittsverbot in verschiedenen Bundesstaaten. Das vorwiegend konservativ besetzte Gremium dürfte keine klare Entscheidung in diese Richtung fällen. Sollte es geschehen und damit die Republikaner um ihren nominierten Kandidaten gebracht werden, stünde eine wahre Verfassungskrise bevor.
  • Die Rolle der Medien, die eher Präsident Biden begünstigen, und die Möglichkeit von ausländischen Einflüssen auf die Wahlen müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Es kann bis zum 5. November noch viel passieren: Beide Kandidaten sind inhohem Alter, beide haben Gedächtnisschwächen gezeigt. Die Weltlage ist äußerst angespannt, die Geopolitik kann noch einige Überraschungen auf Lager haben (Russland, Nordkorea, China, Nahost, etc.). Auch die Wirtschaftslage und die Inflation stellen einen Unsicherheitsfaktor dar. Wirtschaftliche Argumente in diesem Sinne dürften allerdings eher dem Amtsinhaber schaden.

Die Brandstetter-Group wird ihr nächstes News-Kapitel der Frage widmen, welche Auswirkungen ein Trump-Sieg bei den Präsidentschaftswahlen haben könnte.