Abgesehen von demokratischen Agitatoren, wie dem Altschauspieler Robert de Niro und der ehemaligen Außenministerin und seinerzeit unterlegenen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, wird vielen Amerikanern nunmehr klar, dass es sich bei den 34 Anklagepunkten auf schwachen Beinen gegen ex-Präsident Trump um “trumped-up charges” handelt, also Vorwürfte, die man vielleicht doch besser in dieser Form nicht vor einen wild entschlossenen Richter und Staatsanwalt mit voller Wucht des linksliberalen Justizsystems der Biden-Administration bringen hätte sollen.
Es zeichnet sich ab, dass dieses Verfahren das Vertrauen in die Unparteilichkeit des amerikanischen Rechtssystems, sofern nicht ohnedies bereits angeschlagen, noch weiter unterlaufen hat. Es mussten gleich 34 Anklagepunkte sein und der Schuldspruch musste gleich alle 34 umfassen. Erinnerungen an totalitäre Rechtssysteme, in denen eine Obrigkeit das Ergebnis entscheidet, drängen sich auf.
Aber war denn nicht von Anfang an klar, dass Trump selbst und seine Chancen im November durch dieses Verfahren nur “trumped-up” werden konnten?
Am Tatbestand selbst war nichts Illegales. Das passiert in den USA auf dem laufenden Band. Wenn Dich jemand eines Übergriffs (z.B. eines sexuellen) mit vagen Argumenten beschuldigt, ist es zumeist einfacher, eine Abschlagszahlung zu leisten, als sich auf ein teures Gerichtsverfahren einzulassen, vor allem wenn der angebliche Vorfall schon Jahre zurückliegt und sich kaum mehr eindeutig etablieren lassen dürfte. Davon leben zahllose Abkassierer und auch Anwälte in den USA. Ich möchte in keinem solchen Fall einer Celebrity genau nachfragen, woher das Geld dafür kommt. (Natürlich besteht auch kein Zweifel, dass es zahlreiche legitime, etablierbare Fälle mit nicht so flapsiger Beweislage gibt).
Sollte die schrumpfende Zahl an absoluten Trump-Gegnern gehofft haben, mit diesem Verfahren endlich einen Schlussstrich unter dessen Karriere gesetzt zu haben, dürften sie ziemlich verfehlt liegen. Trump selbst ist zuversichtlicher denn je, die republikanischen Wahlkampfkassen füllen sich, die Umfragen bewegen sich weiter zu seinen gunsten. Als “Justizopfer” und Wahlkämpfer lebt es sich ganz gut in den USA.